LED Angaben zur Leuchtstärke

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Pablito
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LED Angaben zur Leuchtstärke

#1

Beitrag von Pablito »

Hallo Leute,

ich habe nun schon so einige LED Lampen in meinen Lichtwannen im Fotostudio getestet. Ohne Ausnahme waren alle Angaben falsch! Heute konnte ich vergleichen.

Philips 23 Watt in Form einer sehr größen Glühlampe, Als Glühlampen-Äquivalent wurden 200 Watt angegeben.
Maiskolben-LED (China) 26 Watt / Glühlampen-Äquivalent 200 Watt
im Vergleich dazu eine echte alte Glühlampe mit 200 Watt, wie sie vier Mal in meiner kleinen Wanne serienmäßig verbaut war.
Gemessen mit einem Lunasix 3 Belichtungsmesser. Heraus kam: Die beiden LED-Lampen lagen fast auf gleichem Niveau. Die Glühlampe hingegen war um fast anderthalb Blenden heller! Kann man sagen, daß sie mehr als doppelt so hell ist? Ich werde noch einen zweiten Test machen: Beide LED zusammen gegen eine Glühlampe mit 200 Watt.

Auf jeden Fall stimmen die Angaben der LED-Hersteller überhaupt nicht!
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donald
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#2

Beitrag von donald »

Soweit ich weiß, sollte man nicht Watt, sondern Lumen vergleichen.
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Pablito
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#3

Beitrag von Pablito »

donald hat geschrieben: Mi 6. Sep 2023, 07:56 Soweit ich weiß, sollte man nicht Watt, sondern Lumen vergleichen.
Bei den Philips LED sind 3452 Lumen angegeben, bei den Maiskolbenlampen nicht, und bei den alten Glühbirnen natürlich schon gar nicht. Fakt ist: Uns wird vorgemacht, daß die LED, die mit 200 Watt Äquivalent angegeben werden, so hell sind wie 200 Watt Glühbirnen. Das ist grobe Irreführung, wenn nicht sogar Betrug. Wie gesagt: Ich habe gemessen, daß die Glühbirne 1,5 Blenden mehr bringt als die LED, die vorgibt, genau so hell zu sein. Heißt, sie ist 3x so hell.
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donald
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#4

Beitrag von donald »

Watt ist nicht gleich Helligkeit. Watt bezeichnet elekrische Energieleistung, Lumen ist das Maß für Helligkeit.
Wenn Lumen für die Glühbirne nicht angegeben sind, kannst du die gewünschte Helligkeit der vorhandenen Glühbirne nicht exakt per angegebener Wattzahl durch LED ersetzen.

Hier gibt's ne Tabelle:

https://www.light11.de/lightmag/lumen-watt-umrechnen/

Das sind nur rechnerische Annäherungswerte, bei LED-Lampen ist je nach Bauart die Lichtausbeute unterschiedlich. Manche strahlen breiter, manche gebündelt, manche funzeln vor sich hin …
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lamariposa
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#5

Beitrag von lamariposa »

Ist der Abstrahlwinkel identisch? Falls nicht, wird ein direkter Vergleich schwer fallen.
Soll heißen: Größerer Abstrahlwinkel = wirkt dunkler bei gleicher Lumenzahl (wenn ich das richtig verstanden habe).
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donald
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#6

Beitrag von donald »

lamariposa hat geschrieben: Mi 6. Sep 2023, 08:56 Ist der Abstrahlwinkel identisch? Falls nicht, wird ein direkter Vergleich schwer fallen.
Soll heißen: Größerer Abstrahlwinkel = wirkt dunkler bei gleicher Lumenzahl (wenn ich das richtig verstanden habe).
So isses.
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obmat
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#7

Beitrag von obmat »

lamariposa hat geschrieben: Mi 6. Sep 2023, 08:56 Ist der Abstrahlwinkel identisch? Falls nicht, wird ein direkter Vergleich schwer fallen.
Soll heißen: Größerer Abstrahlwinkel = wirkt dunkler bei gleicher Lumenzahl (wenn ich das richtig verstanden habe).
Abstrahlwinkel und "Lichtausbeute" müsste in der Lichwanne eigentlich identisch sein.
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Macci
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#8

Beitrag von Macci »

Warum?
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kate
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#9

Beitrag von kate »

Eine Angabe der Leistung in Watt sagt leider nix aus über die Helligkeit. Auch der Helligkeitsvergleich ist bei LED und Glühlampen nicht trivial, weil mit den üblichen Helligkeitsmessgeräten eigentlich nicht die Menge an Licht, sondern der Lichtstrom pro Raumwinkel gemessen wird. Gerade der Raumwinkel in den das Licht einer LED geht ist eine wichtige Grösse, da der viel stärker als bei einer Glühlampe vom betrachteten Raumwinkel abhängig ist.

Von daher ist eine Messung immer ein Problem, das mit Fotobelichtungsmessung nicht erfasst werden kann. Wenn in deiner Anwendung LED Leuchtmittel nicht genug Licht an der wichtigen Stelle liefern liegt es vermutlich nicht an betrügerischen Angaben, sondern am Fehlen von wirklich vergleichbaren Angaben. Noch schwieriger wird es weil die spektralen Eigenschaften von Glühlampen und LED teilweise krass voneinander abweichen und übliche Belichtungsmesser auf das Spektrum der Sonne abgestimmt sind, bzw. einfach durch Filter auf ein bestimmtes Spektrum eingerichtet sind. Daher zeigen die völlig abweichende Werte an, sobald sie mit einem anderen Spektrum beleuchtet werden.

Bei LEDs gibt es eine Angabe über die spektrale Verteilung, den Ra Wert, Sonne und Glühlampen können da bei Ra = 100 liegen, aber oft übliche LED erreichen da gerade mal Ra=40 oder 60. Das heisst, dass diese LED besonders viel Licht in bestimmten Farbbereichen liefern, aber in anderen nur wenig oder gar nichts. Ein Fotobelichtungsmesser z.B. von Gossen besitzt als Sensor eine Siliziumfotodiode, die im Blauen unempfindlich ist und im Infraroten sehr empfindlich ist. Damit man vernünftige Belichtungsmessungen damit machen kann wird teilweise mit Filtern und teilweise mit elektronischen Methoden für eine spektral ausgewogenere Anzeige gesorgt. Diese Methode verfälscht also u.U. ganz erheblich die Messungen für andere Lichtquellen als die von Sonnenlicht, bzw. Glühlampenlicht.

In deinem Fall mit den Lichtwannen kommt nochmal verstärkt das ganz andere Abstrahlverhalten von LED zum Tragen. Lichtwannen machen ja mit Streuscheiben, Diffusoren, Reflektoren aus den einzelnen Lampen eine halbwegs gleichmässige diffuse Beleuchtung auf der Scheibe. Da diese Massnahmen auf die Geometrie und das Abstrahlverhalten von Glühlampen ausgelegt sind, muss es fast zwangsläufig grob anders werden sobald man statt der Glühlampe was anderes einsetzt.

Donald hat völlig Recht. Leider sind die Angaben aber oft unvollständig und eine sinnvolle Messung i.d.R. mit Bordmitteln nicht trivial. Und ausserdem sind Angaben, die sich auf elektrische Leistung beziehen kein besonders sinnvolles Mittel um Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Leuchtmitteln herzustellen. Für Fotoanwendungen bleibt uns da meist eher die praktische Vergleichsmöglichkeit, wie du sie ja auch gemacht hast und die Erkenntnis, dass Geräte, die auf Glühlampen ausgelegt sind ganz andere Ergebnisse bringen sobald man etwas anderes reinschraubt. Das kann durchaus, muss aber keineswegs etwas, mit betrügerischen Machenschaften zu tun haben.
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obmat
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#10

Beitrag von obmat »

Macci hat geschrieben: Mi 6. Sep 2023, 09:24Warum?
Der Abstrahlwinkel der Lichtwanne zählt - nicht der Abstrahlwinkel des Leuchtmittels:

die "Architektur " der Lichtwanne, inkl. Position der des Leuchtmittels ist identisch:
Zitat: LED in Form von Glühbirne, vs Glühbirne.

Möglicheweise leicht andere Bauarten der beiden Glühbirnen werden durch die internen Reflektoren (= Innenwände der Lichwanne; zb silber) sowie die Diffusoren (weiss, gegen vorne, d.h. das zu beleuchtende Objekt problemlos ausgeglichen.

Hatte für meine Bedürfnisse optimierte Boxen, aka Lichtwannen gebaut, mit Reflexions- und Diffusionsstoffen eines Boxenhersteller.

Lichtmenge hat mit RA -Wert wenig am Hut
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#11

Beitrag von Rotweinfreund »

kate hat geschrieben: Mi 6. Sep 2023, 09:28 Noch schwieriger wird es weil die spektralen Eigenschaften von Glühlampen und LED teilweise krass voneinander abweichen und übliche Belichtungsmesser auf das Spektrum der Sonne abgestimmt sind, bzw. einfach durch Filter auf ein bestimmtes Spektrum eingerichtet sind. Daher zeigen die völlig abweichende Werte an, sobald sie mit einem anderen Spektrum beleuchtet werden.
Gerade diesen Aspekt hatten wir doch schon mal, genau auch an Pablito adressiert, lang und breit beleuchtet.
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kate
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#12

Beitrag von kate »

Ich weiss ja nicht wie er gemessen hat, ich nehme nur an, dass es ein Belichtungsmesser war.
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#13

Beitrag von Rotweinfreund »

Gemessen mit einem Lunasix 3 Belichtungsmesser.
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obmat
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#14

Beitrag von obmat »

Praxis:
ich kann mich wirklich nicht daran erinnern, in 1000enden von Aufnahmen mit gleichem Belichtungsmesser signifikante Unterschiede von Anzeige der Lichtquantität zwischen Tageslicht und Tungstene gemessen zu haben. Sonst wären viele Aufnahmen/Filme (4/5', 13 x 18) falsch belichtet worden, was ich nicht bestätigen kann.
Daran kann es meiner Erfahrung nach nicht liegen.

Für Blitze musste der Belichtungsmesser jeweils umgestellt werden, was auch mit der kurzen Flashhzeit zu tun hat.
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#15

Beitrag von obmat »

Rotweinfreund hat geschrieben: Mi 6. Sep 2023, 11:22
Gemessen mit einem Lunasix 3 Belichtungsmesser.
Die waren/sind gut.
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#16

Beitrag von Rotweinfreund »

War keine Meinungsäußerung, sondern habe nur kates #12 unterfüttert.
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kate
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#17

Beitrag von kate »

obmat hat geschrieben: Mi 6. Sep 2023, 11:29 Praxis:
ich kann mich wirklich nicht daran erinnern, in 1000enden von Aufnahmen mit gleichem Belichtungsmesser signifikante Unterschiede von Anzeige der Lichtquantität zwischen Tageslicht und Tungstene gemessen zu haben. ..
Keine LED Scheinwerfer?
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obmat
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#18

Beitrag von obmat »

Stimmt: kein LED

Jedoch : Tageslicht (5'000 K - 20'000 K), Tageslicht-glühbirne (5' 000 K), Halogen (bei Foto: 3200 K), Glühbirne (2'800 K), Maiskolben (3'200 K), HMI (5500K – 6000 K), FL (2800 - 6'500 K), Strassenlicht (Quecksilberdampf, undefiniert, um die 2' 400 - 3' 800 K)

Da müsste mir was aufgefallen sein, sag ich Mal.

Habe solche Sachen gemacht, wie:
FL auf Kamera gefiltert, gleichzeitig die Fenster, welche das Tageslicht einliessen mit dem Gegenfilter (der FL-Filterung) gekontert, um Tageslicht und FL in einem Ausstellungsraum Kunst kombinieren zu können. Das alles auf Diafilm, ohne Korrekturmöglichkeit.
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Macci
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#19

Beitrag von Macci »

Nochmal zur Lichtwanne: die ist mit ihren eingebauten Reflektoren und Streumitteln auf genau eine spezifische Lampenform mit definierten Abstrahlwinkeln konstruiert worden. Da müssen beim Umstieg auf andere Leuchtmittel zwangsläufig Unterschiede auftreten.
Die kann man messen und berücksichtigen. Im schlimmsten Fall kann es aber auch zu Ungleichmäßigkeiten in der Ausleuchtung kommen.
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#20

Beitrag von kate »

Also bei meinem ollen Gossen ist die Anzeige dann bei LED Scheinwerfern dann korrekturbedürftig, ungefähr eine halbe bis eine ganze Blende, oder so. Aber ich hab' auch nur miese LED Scheinwerfer mit schlechtem Ra.
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