220V-Stromproblem

Hans
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220V-Stromproblem

#1

Beitrag von Hans »

Hallo, wir haben ein gebrauchtes Haus gekauf. In drei Zimmern, die über einen Sicherungsautomaten geschaltet sind, habe ich folgendes Phänomen. Alle elektrischen Geräte funktionieren einwandfrei. Wenn ich mit dem digitalen Duspol zwischen Null und Erde messe, zeigt der Duspol 100 V an. Zwischen L und Erde messe, zeigt der Duspol 115 V an. Zwischen L und Null liegen 230 V an. Ich habe alle Geräte vom Netz getrennt, außer die Lampen.
Habt ihr eine Idee, was die Ursache hierfür ist.
VG
Hans-Jürgen
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Rotweinfreund
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#2

Beitrag von Rotweinfreund »

Bin kein Stromer, aber mein Schulwissen sagt mir, dass zwischen Null und Erde in einem einwandfrei geerdeten System die Spannung doch nahezu Null sein sollte. Bei dir ist demnach generell eine unerwünschte Spannung auf dem Erdleiter vorhanden.
Ich würde also sehr stark von beschädigten Erdungskabeln, lose Verbindungen etc. pp. ausgehen …

btw: ich finde es sehr lustig, dass du das im Hardwarebrett postest :rock:
Zuletzt geändert von Rotweinfreund am Do 22. Jun 2023, 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
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kate
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#3

Beitrag von kate »

Puh, das hatte ich in Belgien auch, aber die hatten auch eine seltsame Zwei Phasen Anlage, jeweils 115Volt zu Erde auf beiden "Phasen". Das dürfte in D aber nicht sein.

Vermutlich gibt es in alten Häusern "gebasteltes" bei den Verbindungen zwischen N und PE. Gerne hat man irgendwelche Verbraucher, auch Lampen, statt an L und N auch gemischt mal an L und PE angeschlossen. Das ist natürlich gefährlich, unzulässig und verspricht viel Spass bei der Problembehebung. In so einem Fall hat man an diversen Punkten dann den Spannungsabfall der Verbraucher, die an L und PE angeschlossen sind. In alten Häusern gibt es ja keinen Fehlerstromschalter . Ausserdem gibt es oft auch gammelige N und PE Verbindungen, gerne im Keller an den Wasserrohren und sowas. Da sollte ein Elektriker mal nachsehen.
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Hans
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#4

Beitrag von Hans »

Ich hatte vergessen zu posten, dass das Haus in Holland steht.
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kate
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#5

Beitrag von kate »

Hans hat geschrieben: Do 22. Jun 2023, 10:29 Ich hatte vergessen zu posten, dass das Haus in Holland steht.
In den Niederlanden, oder wirklich direkt in der Provinz Holland? Es könnte sein, dass da eine uralte Installation besteht, aber generell haben die Niederlande 230V 50 Hz. Es kann dennoch einen "Trenntransformator" mit Mittenanzapfung geben, so dass man dann seltsame Sachen in alten Häusern misst. Aber ich glaube das nicht. Das gab es früher mal wegen "Brandschutz" bei alten Häusern. Aber auch in den Niederlanden gibt es Elektrofachfirmen. Selber fummeln ist nicht so schlau.
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Hans
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#6

Beitrag von Hans »

Wenn ich an dem Sicherungsautomaten messe, sind alle Werte korrekt. An den Steckdosen tritt dieser Effekt auf. An dem "Kabelstrang" sind Steckdosen und Lampen angeschlossen. Wenn kein Gerät an den Steckdosen angeschlossen ist, kann der Effekt doch nur durch die Lampen/Schalter verursacht werden. Das Problem kann doch gar nicht so kompliziert sein.
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HJD
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#7

Beitrag von HJD »

Ich habe mal in einem alten Haus gewohnt, wo der Mann der Vermieterin die Elektroninstallation selbst machte.

Er war aber kein Elektriker.

Da kam aus allen Adern was. Und hinter jeder Dose waren andere Farben. Konnte sein, dass aus braun Strom kam, konnte aber auch aus blau, schwarz oder geb/grün kommen.

Ich habe dann mal einen Elektriker in meine Wohnung bestellt. Der hat sich die Sache angeschaut und ist mit den Worten "ich mache hier nichts" wieder gegangen.
„Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“

Albert Einstein
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Macmacfriend
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#8

Beitrag von Macmacfriend »

Kommt mir bekannt vor: Beim Renovieren eines älteren Hauses stießen wir auf diagonal verlegte Stromkabel u. ä. Besonderheiten.
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kate
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#9

Beitrag von kate »

Hans hat geschrieben: Fr 23. Jun 2023, 09:22 Wenn ich an dem Sicherungsautomaten messe, sind alle Werte korrekt. An den Steckdosen tritt dieser Effekt auf. An dem "Kabelstrang" sind Steckdosen und Lampen angeschlossen. Wenn kein Gerät an den Steckdosen angeschlossen ist, kann der Effekt doch nur durch die Lampen/Schalter verursacht werden. Das Problem kann doch gar nicht so kompliziert sein.
Genau. Dann ist es vermutlich wie ich oben schrob: Lampen mal an N, mal an PE, bzw. das gleiche bei Steckdosen.
Da muss man jede Lampe und Dose abschrauben und nachsehen. Aber lass das einen Elektriker machen. Es sei denn du weisst was du tust und machst vorher alle Sicherungen aus und misst immer erst ob alle Drähte Spannungsfrei sind bevor du da rumschraubst. Alle. Es gibt auch Spezialisten, die NICHT L über Schalter geführt haben, sondern N. Dann ist am Lampensockel immer Saft! Der beliebte Elektrotod im Haushalt. Stromschlag oben an der Lampe auf der Leiter, runterfallen, Hals gebrochen. :idea:
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Rotweinfreund
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#10

Beitrag von Rotweinfreund »

Stromschlag oben an der Lampe auf der Leiter, runterfallen, Hals gebrochen. :idea:
Genau, so muss das! Alles andere ist halbgewalkt.
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AndreasG
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#11

Beitrag von AndreasG »

Klingt nach Split-Phase, wie das z.B. die Amis haben: 2 x 120 = 240 V. Kein Neutralleiter.
Allerdings in EU? Sehr merkwürdig.
Sieht auch für mich danach aus, als wäre da ein isolierender Trenn-Trafo dazwischen.
Mach für mich keinen Sinn.
Ich würde sicherheitshalber einen Elektriker aufbieten.
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Stromer
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#12

Beitrag von Stromer »

Sorry, dass ich erst jetzt daherkomme (bin grad schwer am renovieren).

Klingt für mich schwer nach klassischem Schutzleiterfehler.
Schalte den Stromkreis ab und prüfe, ob an jeder Steckdose ein Schutzleiter angeschlossen ist (und ob auch alle durchverbunden sind).
Auch in den Abzweigdosen müssen alle Schutzleiter miteinander verbunden sein!

Muss unbedingt behoben werden, da ansonsten Lebensgefahr bei einem defekten Gerät der Schutzklasse I besteht!
Ab und zu drehe ich mich um, nur um zu gucken, was mir am Arsch vorbei geht...
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