Hintergrund in Stilleben-Foto einziehen

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Pablito
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Hintergrund in Stilleben-Foto einziehen

#1

Beitrag von Pablito »

Hallo Leute,

in einem alten Haus sind nach dem Abziehen alter Tapeten interessante Strukturen und Muster auf dem Lehmputz zum Vorschein gekommen. Einige sind mit Gummirollen entstanden, andere sehen wie hauchdünne Tapeten aus. Als Stillebenfotograf sind das für mich Hintergründe, die ich gerne verwenden würde. Da unter dem Dach, von Schutt und Dreck umgeben, wäre es allerdings eine ziemlich mühsame Sache, ein provisorisches Atelier mit Beleuchtung, Stativ etc. aufzubauen, zumal der Zugang nur über eine enge und steile Dachleiter möglich ist.

Ich frage mich jetzt, ob ich die entsprechenden Wandbereiche nicht hochauflösend reproduzieren soll, damit sie als Hintergrund in andere (Stilleben-)Fotos eingezogen werden können. Früher haben wir das mit einer Rückpro im Studio gemacht. Jetzt ist das vielleicht mit PS oder einem anderen Programm machbar. Mir fehlen allerdings die Kenntnisse dafür. Andere Generation ... ;)

Gibt es hier vielleicht jemanden, der das kann? Oder mir dabei hilft via Bildschirmfreigabe, um das zusammen zu machen?

So sehen die Wände aus (Bilder zur kompletten Darstellung anklicken) :
B-23348.jpg
B-23346.jpg
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Swissorion
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#2

Beitrag von Swissorion »

Rückpro ist das Rückprojektion? Also von hinten ein Bild auf einer Leinwand erscheinen lassen.
Das eigentliche Motiv ist dann im Vordergrund dieser Projektion und ergibt dann ein neues kombiniertes Bild.
Wenn es das ist, heisst dies im Computer Grafik Bereich Ebenen.
Deine Tapete/Mauerstruktur ist dann die Hintergrundebene und andere Fotos/Grafiken sind dann die Vordergrundebene.
Diese Ebenen lassen sich unabhängig voneinander bearbeiten und am Schluss überblenden.
Das Vordergrundbild ist am besten freigestellt, sodass rundherum der Hintergrund durchscheint. Ansonsten mit z.b. Radiergummi oder anderen Tools im Vordergrundbild teile wegradieren auf, sodass der Hintergrund durchscheinen kann.
Hier gibts ein Erklärvideo mit Gimp,
Andere Graphikprogramme z.B. GC, Pixelmator etc. können das auch. Es muss nicht gleich Photoshop sein.
https://www.youtube.com/watch?v=Z5R2DeIoSM8
Andere Forums-Kollegen, können dir das sicher viel besser erklären als ich, welcher nur sehr selten mit Ebenen arbeitet.
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Swissorion
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#3

Beitrag von Swissorion »

Hier noch ein Erklärvideo mit Pixelmator
https://www.youtube.com/watch?v=zQAakkzlX40
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Pablito
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#4

Beitrag von Pablito »

Swissorion hat geschrieben: Fr 9. Sep 2022, 21:34 Rückpro ist das Rückprojektion? Also von hinten ein Bild auf einer Leinwand erscheinen lassen.
Das eigentliche Motiv ist dann im Vordergrund dieser Projektion und ergibt dann ein neues kombiniertes Bild.
Ja, nur daß es keine Leinwand war, sondern eine Folie. Und man konnte den Hintergrund bei der Aufnahme nicht sehen. Die Aufnahmen wurden mit der Blitzanlage gemacht. D.h. der Vordergrund war durch das Einstell-Licht zu sehen, doch der Rückprojektor war ein reiner Blitzprojektor, also ohne Einstell-Licht. Kontrolliert und komponiert habe ich das Bild mit Polaroids. Die Hasselblad hatte Wechselmagazine und auch ansetzbare Polaroidkassetten. Heute ist das digitale Pendent das Kameradisplay u/o das iPad oder Laptop.
Swissorion hat geschrieben: Fr 9. Sep 2022, 21:34 Wenn es das ist, heisst dies im Computer Grafik Bereich Ebenen.
Deine Tapete/Mauerstruktur ist dann die Hintergrundebene und andere Fotos/Grafiken sind dann die Vordergrundebene.
Diese Ebenen lassen sich unabhängig voneinander bearbeiten und am Schluss überblenden.
Das Vordergrundbild ist am besten freigestellt, sodass rundherum der Hintergrund durchscheint. ....
Hier gibts ein Erklärvideo mit Gimp,
Andere Graphikprogramme z.B. GC, Pixelmator etc. können das auch. Es muss nicht gleich Photoshop sein...
Ich habe noch nie mit Ebenen gearbeitet und weiß auch nicht, worauf da alles zu achten ist. Besonders geht es da natürlich um die feinen Details wie Haare, Federn, Fruchtstände von Blüten (Sonnenblume!) . Meine Arbeit war häufig, Produktfotos zu erstellen, die dann freigestellt wurden. Das habe ich so gemacht, daß ich sie vor einen weißen Hintergrund gestellt habe, der dann bis auf wenige Millimeter rings um das Produkt mit schwarzer Pappe abgedeckt wurde, damit kein Streulicht auf das Produkt fällt. So müßte es dann mit PS ja eigentlich auch gehen. Ich habe PS CS 6.
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donald
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#5

Beitrag von donald »

Es gibt verschiedene Wege, je nach Sujet. Wegradieren funktioniert in den seltensten Fällen. Such mal nach:

Haare freistellen Photoshop PS CS 6.

Geschmäcker sind verschieden, ich fand dies nicht so schlecht:

https://www.youtube.com/watch?v=yb8UQRZ32Pc
Es würde alles besser gehen, wenn man mehr ginge. Sich tragen lassen zeugt von Ohnmacht, gehen von Kraft.
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Pablito
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#6

Beitrag von Pablito »

Also, das Prozedere ist ja doch insgesamt recht umfangreich, Das Einfachste dabei scheint mir das Erstellen der Ebenen zu sein. Anspruchsvoll wird es dann im Detail. Da braucht es viel Routine, um so eine Komposition in Perfektion zu erstellen, Sehr hilfreich ist es wohl, möglichst schlichte Motive mit glatten Kanten zu wählen (Tulpen statt Löwenzahn), was den feinen Strukturen der Hintergründe ja entgegenkommen würde.

Ich könnte mir vorstellen, eine ganze Serie mit unterschiedlichen Hintergründen zu machen, die ich im Haus vorfinde und vielleicht noch freilegen werde. Gibt es hier jemanden, der oder die Lust und Übung hat, mich dabei zu unterstützen? Soll nicht umsonst sein.
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HJD
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#7

Beitrag von HJD »

Ich habe immer wieder Hintergründe in verschiedene Motive eingezogen. Haare sind natürlich mal mehr mal weniger ein Problem, aber im Allgemeinen hat das immer geklappt. Kommt halt immer aufs Motiv an.

Spontan rausgesucht:
Hier ist die Tapete auch separat eingesetzt. Die hatte ich irgendwo aus dem Internet gezogen. Alle Figuren sind einzeln aufgenommen, weil das in der Gruppe nicht funktionierte. Schatten, Zigarrenrauch etc ist alles Photoshop. Das war für das Plakat "Die Addams Family". Deshalb sehen die alle so bekloppt aus. Außer Morticia. Der habe ich das Dekolleté aber ein klein wenig aufgeblasen.

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Pablito
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#8

Beitrag von Pablito »

HJD hat geschrieben: So 11. Sep 2022, 12:45 Ich habe immer wieder Hintergründe in verschiedene Motive eingezogen. Haare sind natürlich mal mehr mal weniger ein Problem, aber im Allgemeinen hat das immer geklappt. Kommt halt immer aufs Motiv an.
.... Spontan rausgesucht:
Hier ist die Tapete auch separat eingesetzt. ....

Wir können uns gerne mal kurzschließen. Geld verdienen ist immer gut in diesen Zeiten.
Na, da weißt Du wohl, worum es geht. Ist das Hobby oder machst Du das beruflich?

Meine Motive würden in etwa so aussehen: Stilleben (Vase mit Blüten, Schale mit Früchten, Küchengerät etc auf einer alten Holzplatte oder einem anderen Hintergrund. Also schlichte klassische Stilleben, Typ "Tabletop". Den Hintergrund kann ich weiß halten, gegebenenfalls wie weiter oben beschrieben für mehr Kontrast abgedeckt (keine Überstrahlung).

Was ist eigentlich sinnvoller bzgl. der Bildbearbeitung?
Beide Aufnahmen (Ebenen) als RAW getrennt bearbeiten und dann als TIFF in PS verwursten. Oder beide unbearbeitet zusammenbauen und anschließend das Ergebnis bearbeiten? Nachteil wäre, daß ich dann kein RAW mehr hätte zum Bearbeiten, sondern TIFF.
Oder eine Kombi:
Beide Aufnahmen im RAW vorbearbeiten und in TIFF konvertieren, sie dann zusammenbauen und dann eine Endabstimmung durchführen. Scheint mir die beste Variante zu sein.
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HJD
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#9

Beitrag von HJD »

Ich mache das seit Jahren beruflich. Meine Vorgehensweise ist die, dass die RAWs vorher separat soweit wie möglich bearbeitet werden, dann werden die Einzelbilder in PS zusammengefügt. Ebenen und Ebeneneinstellungen können erhalten bleiben. Ist ja auch ratsam, falls man später nochmal was ändern will.

Das Motiv würde ich bei der Aufnahme vor dem oder einem ähnlichen Hintergrund ablichten. Wenn der spätere Hintergrund dunkel sein soll und das Motiv aber vor weißem Hintergrund aufgenommen wurde und einspiegelnde Flächen aufweist, kann das später doof aussehen oder erfordert wieder teils aufwändige Nachbearbeitung.
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Pablito
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#10

Beitrag von Pablito »

HJD hat geschrieben: Mo 12. Sep 2022, 12:53 .... Meine Vorgehensweise ist die, dass die RAWs vorher separat soweit wie möglich bearbeitet werden, dann werden die Einzelbilder in PS zusammengefügt. Ebenen und Ebeneneinstellungen können erhalten bleiben. Ist ja auch ratsam, falls man später nochmal was ändern will.

Das Motiv würde ich bei der Aufnahme vor dem oder einem ähnlichen Hintergrund ablichten. Wenn der spätere Hintergrund dunkel sein soll und das Motiv aber vor weißem Hintergrund aufgenommen wurde und einspiegelnde Flächen aufweist, kann das später doof aussehen oder erfordert wieder teils aufwändige Nachbearbeitung.
Das ist ja dann tatsächlich so, wie ich mir das dachte. Den Hintergrund der Vordergrundaufnahme farblich u/o helligkeitsmäßig anzupassen, ist eine gute Idee. Dann ist das Freistellen der Details einfacher.

Hier mal ein paar Aufnahmen (nicht zum Freistellen vorgesehen). Nur damit Du 'ne Idee hast, was ich mache. ;)
B-23357.jpg
B-23353.jpg
B-23351.jpg
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