Folding@home und Mac Studio

Hans.J
Beiträge: 118
Registriert: Sa 19. Feb 2022, 15:28

Folding@home und Mac Studio

#1

Beitrag von Hans.J »

Hallo,
Ist es möglich, dass Folding@home noch nicht so richtig an den neuen Mac Studio und dessen Prozessoren angepasst ist? Egal was ich am Schieberegler einstelle und was mir die Software sagt, Folding@home braucht nie mehr als knapp 1000% Prozessorleistung. Und dies bei angeblich 10, 19 oder 20 aktiver CPUs. Dementsprechend dümpelt der Rechner auch bei 50% Prozessorlast (gemäss MenuMeters) herum.
Die "Kontroll-App" ist auch nicht besonders gelungen. Wenn ich da was an der Prozessorlast ändere, aktualisiert die sich nie mehr. Dazu braucht es einen Neustart der App. Und auch dann zickt sie mehr rum als alles andere was ich so installiert habe.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da noch einiges besser zu machen wäre.
Hat jemand Kontakt zu den Entwicklern? Mein "Englisch" ist jedenfalls viel zu mies um denen das halbwegs verständlich mitzuteilen.
Benutzeravatar
Rotweinfreund
Beiträge: 6093
Registriert: So 6. Feb 2022, 15:45
Wohnort: Vorderer Ural

#2

Beitrag von Rotweinfreund »

Keine Ahnung, wie das bei Entwicklers so läuft ;-)
Ich weiss auch nicht, ob ein professionelles Coderteam daran arbeitet. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass man dafür einen entsprechenden Rechner besitzen sollte, um die Feinheiten raus zu kitzeln? Die M1/ M2 Modelle sind ja auch noch sehr neu.
Der Mac-Anteil ist gemessen an der Gesamtzahl der Clients verschwindend gering, so dass es meinem Gefühl nach noch eine Weile dauern könnte, bis da was perfekt angepasst ist.
Ich habe wie gesagt keine Ahnung und kann natürlich völlig falsch liegen.
Benutzeravatar
Macci
Beiträge: 6970
Registriert: Fr 21. Jan 2022, 11:28
Wohnort: Leibzsch

#3

Beitrag von Macci »

Um beide Prozessor"teile" der M-Prozessoren zu nutzen, bedarf es mehrerer paralleler Tasks. Das muss die Software können. Das ist nicht identisch mit der Verteilung auf mehrere Kerne, man muss sich das eher wie einen zweiten Rechner vorstellen. Angesichts des verschwindend geringen Marktanteils dieser Macs dürfte eine entsprechende Portierung sehr unwahrscheinlich sein.
Benutzeravatar
kate
Administrator
Beiträge: 3521
Registriert: Do 20. Jan 2022, 18:33
Wohnort: provinz

#4

Beitrag von kate »

Eine Version für Apple Silicon wird erarbeitet, aber ob sie kommt und ggfs. wann steht noch nicht fest.

FAH bietet für Apple Silicon nur beschränkte Möglichkeiten viele Kerne auszulasten. Die Entwickler haben die QoS Einstellungen nicht auf dem Schirm und so kann es sein, dass etliche Kerne im Mittel unterbeschäftigt bleiben.

Man kann in den Preferences von FAH von Hand selbst Sachen verstellen und kann da dann noch einiges an Performance rausholen, eventuell nicht bei allen Varianten für M1. Man sollte auch die Anzahl der benutzten Kerne nicht auf Maximum stellen, sondern auf die Hälfte oder so, weil dann die Gesamtperformance höher ausfällt.
tasuke au - mein fotoblog
Hans.J
Beiträge: 118
Registriert: Sa 19. Feb 2022, 15:28

#5

Beitrag von Hans.J »

Das kann Boinc aber um einiges besser. Bei dem kann ich aufs Prozent genau angeben wie hoch die Anzahl benutzter Prozessoren ist, wieviel Prozessorzeit ich ihm gebe, dass der Mac pausieren soll wenn ich was mache und nach xy Sekunde/Minuten wieder loslegen, bestimmte Programme definieren bei denen generell pausiert wird wenn die offen sind....
Und das Beste ist: Es funktioniert tatsächlich.

Ich verstehe nicht warum jeder sein eigenes Süppchen kochen will. Warum hängt man sich nicht einfach an was an was es schon gibt?
Egal, jetzt ist so oder so etwas Pause angesagt. Ferien. Norwegen ich komme, ob sie auf mich warten oder auch nicht :D
Benutzeravatar
Rotweinfreund
Beiträge: 6093
Registriert: So 6. Feb 2022, 15:45
Wohnort: Vorderer Ural

#6

Beitrag von Rotweinfreund »

Gehst du auf Lachs? 🐟
Viel Spaß!
Hans.J
Beiträge: 118
Registriert: Sa 19. Feb 2022, 15:28

#7

Beitrag von Hans.J »

Nö, ich fische nicht. Mit Havila auf die klassische Postschiffroute. Das vierte Mal am Nordkap. Einmal an Sylvester 2016, was ganz speziell war :mad:
Einmal mit dem Motorrad und nochmal mit einer Kreuzfahrt.
3 : 1 für die Mitternachtssonne.
Lachs wird aber sicher gegessen. Was auch Spass macht :lol:
MacELCH
Beiträge: 17
Registriert: Mo 7. Feb 2022, 14:53

#8

Beitrag von MacELCH »

Faltet jemand mit Apple Silicon in unserem Team?

https://folding.extremeoverclocking.com ... =&t=263015
Benutzeravatar
kate
Administrator
Beiträge: 3521
Registriert: Do 20. Jan 2022, 18:33
Wohnort: provinz

#9

Beitrag von kate »

MacELCH hat geschrieben: Mi 29. Jun 2022, 13:59 Faltet jemand mit Apple Silicon in unserem Team?

https://folding.extremeoverclocking.com ... =&t=263015
Ich. Unter anderem.
tasuke au - mein fotoblog
MacELCH
Beiträge: 17
Registriert: Mo 7. Feb 2022, 14:53

#10

Beitrag von MacELCH »

Wie schnell ist den ApfelSilicon und welchen? Ich hab immer noch keinen gekauft, aber ich denke ich werde bald upgraden nachdem meine Frau ihren Mac mir nicht mehr geben will.
Benutzeravatar
kate
Administrator
Beiträge: 3521
Registriert: Do 20. Jan 2022, 18:33
Wohnort: provinz

#11

Beitrag von kate »

Ich habe ein MacBookPro mit M1. Vorher hatte ich ein MacBookPro mit i7. Es ist schwierig vernünftige Aussagen über die relative Performance beim Falten zu machen. Grundsätzlich ist mein Eindruck dass es beim Falten 50% bis 100% schneller geht. Weil der Code bisher noch "Intel-only" ist und die macOS Version dann für AppleSilicon intern über Rosetta2 einmalig umsetzt wäre ich unsicher wie das zu bewerten ist. Gilt da die allgemeine Beobachtung, dass Rosetta2 Intel Code mit ca. 20% Aufschlag verglichen mit native ARM abarbeitet wäre es schon sehr wünschenswert wenn Folding@home eine native ARM Version bekommt.
Allerdings muss ich noch erwähnen, dass Folding@home nie alle M1 Kerne zusammen maximal ausreizt. Das interne Management von QoS sorgt immer dafür, dass von mindestens 2 Performance Kernen nur im Mittel so 20% genutzt werden. Da bleibt für alle anderen Aufgaben immer genug Reserve, so dass sich das Falten in der Praxis als Hintergrundaufgabe kaum bemerkbar macht. Während der i7 bei Volllast immer nahe an der Kernschmelze war ( Gehäusetemperatur 40 Grad C und mehr bei Dauerlüftung) bleibt der M1 bei nicht hörbarer Lüftung handwarm. Du kannst volle Granate falten und im Sitzen einschlafen ohne Lärmstörung und ohne dass dein Gesicht auf dem Gehäuse Brandblasen kriegt.

Andere reale Workflows bei mir laufen auf M1 zwischen 2x und 6x so rasch ab wie auf i7. Während auf dem i7 MacBookPro mit 32 GB RAM bei vielen geöffneten Anwendungen merkliche Zähigkeit eintritt sobald der Swap hochgeht und das Caching 1 GB erreicht, treten beim MacBookPro mit 16 GB RAM für mich keinerlei zähe Workflows auf, auch wenn der Swap schon im GB Bereich ist. Ich war erstaunt, dass ich bei einem Swap von 2,8 GB und einem RAM-Cache von 1,3 GB nix gemerkt hatte. Für mich macht das einen Unterschied weil ich tatsächlich Videos mit iMovie erstelle. Da schlägt es fast jedes RAM aus den Hosen. Aber das liegt vielleicht auch an iMovie und andere Apps sind da viel besser.
Die Speicheranbindung der sehr schnellen SSD und vom RAM bei sehr hoher Bandbreite schlagen hier jedenfalls sehr angenehm zu.

Ich hatte mal für mich einen direkten Vergleich gemacht und eine Videodatei von mov nach mp4 konvertiert. Auf dem M1 ging diese spezielle Datei unter Handbrake 6x schneller durch als auf dem i7. ich konvertiere oft Videos nach mp4, so dass das jetzt eine Sache von einer Kaffeepause ist, was vorher eine Mittagspause gebraucht hat. Das sind für mich relevante Dinge.

Ein anderer spezieller Vergleich betrifft eine Skalierung von Fotos. Unter Affinity Pixelmator Pro erledigt das der M1 mit der 10x Performance des i7 MBP. Für mich ist das relevant, weil der Workflow beim Bearbeiten von Bildern immer wieder notwendig ist und meist irgendwo in der Mitte des Workflows nötig wird. Jetzt atme ich viermal durch und kann schnell weiter Arbeiten ohne den Schwung zu verlieren, früher guckte ich auf eine Fortschrittsanzeige die pro Minute in 10% Schritten lief.

Ist der beste Mac den ich je hatte.
tasuke au - mein fotoblog
Benutzeravatar
Kartoffel
Beiträge: 194
Registriert: Sa 26. Feb 2022, 13:12

#12

Beitrag von Kartoffel »

Bzgl. Folding@home muss aber noch sagen, dass eine einfache Grafikkarte unter Windows/Linux erheblich mehr bringt als eine dicke CPU unter MacOS. Mein trödeliger Dell i5 6500 mit ner AMD RX460 hängt meinen 12-Core MacPro locker ab. Auf aktuelle Systeme übertragen könnte es sein, dass ein 08/15-PC mit mittlerer Grafikkarte für 1.000 € in diesem Fall mehr bringt (und erst recht beim Vergleich Budget gleicher Konfigurationen).

Interessant ist dieser Vergleich der c't: https://www.heise.de/select/ct/2022/12/ ... 1671180898 und folgende...
Fazit

Ja, es ist möglich, die Leistung des Mac Studio mit PC-Komponenten von der Stange für weniger Geld zu bekommen oder eben zum gleichen Preis mehr Leistung. Größter Vorteil ist die enorme Flexibilität, denn einen PC kann man exakt auf den Einsatzzweck zuschneiden. Ändern sich später die Anforderungen, rüstet man ihn mit wenig Aufwand auf, was gerade bei der Grafikkarte einen enormen Leistungsschub bedeuten kann.
Es kommt dann eben auch auf die konkrete Anwendung an. Die c't hat DAW und Grafik-Software getestet. In etlichen Punkten war der PC schneller. Immer abhängig von Funktion, Programm und Hardware (auch Intel/AMD mach einen unterschied).

@Elch: Bei dir wäre es besonders lohnenswert genau zu gucken. Du hast ja einen enormen Rechenbedarf, wenn das richtig in Erinnerung habe. Da macht dann die Effizienz vielleicht den entscheidenen Unterschied – hast du mal die TCO für verschiedene Ansätze durchgerechnet?
Antworten